Sind Pumpseicherwerke alternativlos?

Nach Ansicht des Naturschutzbundes NABU scheint dies der Fall zu sein, denn wie dem am 27.09.2011 in der \“Rheinland-Pfalz\“ erschienenen Artikel \“Pumpspeicherwerke akzeptieren\“ entnommen werden kann, spricht sich der NABU für den \“zeitnahen Bau\“ von Pumpspeicherwerken auch in Baden-Württemberg aus.  Als Begründung dieser Aussage erklärte der NABU-Energiereferent Elmar Große-Ruse:

\“Je mehr wir Strom aus den klimafreundlichen aber unsteten Energiequellen Wind und Sonne nutzen, desto mehr Speicher brauchen wir zum Ausgleich. Pumpspeicher gehören dabei zu den effizientesten und kostengünstigsten Technologien, die zudem das Stromnetz stabilisieren.\“

Diese Technologie hat aber den Haken, dass Pumpspeicherwerke einen enormen Eingriff in Natur und Landschaft darstellen. So müsste laut des Artikels bspw. in dem für ein Pumpspeicherwerk geplanten Standort Atdorf eine Bergkuppe abgetragen und in einen riesigen Betonsee umgebaut werden um das Oberbecken zu realisieren. Das dazu gehörende Unterbecken könne außerdem nur realisiert werden, indem das Hasselbachtal in einen Stausee umgwandelt wird.

Es scheint paradox, wenn sich ein Naturschutzbund für eine Technologie ausspricht, von der zugleich gesagt werden muss, dass mit ihrer Realisierung europäisch streng geschützte Moore und Lebensräume von vom Aussterben bedrohter Arten gefährdet werden. Da sich der NABU laut des NABU-Landeschefs Andre Baumann aber aus energiepolitischen Gründen für Pumpspeicherwerke entschieden hat, empfiehlt Walter Altvater dem NABU:

\“Statt Pumpspeicherwerken zu schnell als notwendig zu akzeptieren,
sollte der NABU sich dafür einsetzen, dass das in Stuttgart entwickelte
Verfahren aus Strom Methan zu machen (\“E-Methan\“) schnell in die
großtechnische Anwendung überführt wird.\“

Die Vorteile dieser Technologie lassen sich dem Artikel „Methan als Energiespeicher“ von Ricarda Schuller entnehmen, der am 01.06.2011 in der „Allgemeinen Zeitung“ erschienen ist.

So erklärt die Geschäftsführerin von Juwi Research & Development, einem Unternehmen das mit dem Stuttgarter Unternehmen Solar Fuel zusammen die „Power to Gas“ Technologie entwickelt:

„Wenn wir es schaffen, diese Technologie innerhalb der nächsten fünf Jahre auf den Markt zu bringen, wäre ein großer Schritt zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien getan. Denn dann könnten wir den Strom aus Wind und Sonne, der witterungsbedingt ungleichmäßig produziert wird, speichern.“

Weiter kann dem Artikel entnommen werden, dass bei dieser Technologie in einer Forschungsanlage der Strom aus Windenergie in Methan umgewandelt wird. Dieses kann anschließend ins Erdgasnetz eingespeist werden und damit in einem praktisch unendlich großen Speicher, der Deutschland jetzt schon zur Verfügung stünde, aufbewahrt werden.

Es braucht nicht eigens darauf hingewiesen werden, dass eine solche Technologie ohne gravierendste Eingriffe in Natur und Landschaft auskommt. Davon, dass Pumpspeicherwerke alternativlos seien, kann jedenfalls nicht gesprochen werden.

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